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Beschreibung
Sicher Onlinesitzung in der Blockchain
(Projekt)
Die aktuelle Pandemie hat deutlich gemacht, dass die Durchführung von beschlussfassenden Sitzungen in verschiedensten Gremien (Gemeinderäte, Aufsichtsräte, Vereinsvorstände, etc.) nur wenig zufriedenstellend und mit großen Risiken hinsichtlich rechtssicherer Beschlüsse und Ergebnisse durchführbar sind.
Die vorliegende digitale Lösung bettet herkömmliche Video-Conferencing-Funktionalität in eine Web-Anwendung ein, in der entlang einer Tagesordnung sowie eingebundener Dokumente rechtssicher elektronische Abstimmungen durchgeführt werden können. Dabei werden alle Artefakte und Abstimmungsergebnisse in einem automatisiert generierten Protokoll rechts- und manipulationssicher gespeichert.
Der nun vorliegende Pilot wurde in Kooperation mit dem Bundesrechenzentrum entwickelt und wird derzeit von zahleichen Stakeholdern getestet.
Wenn Sie den Piloten ausprobieren möchten, dann bitte einfach melden!
Die Kosten für die Programmierung wurden mit der aws über Innovative öffentliche Beschaffung (IÖB) sowie mittels kofinanzierenden Partnern umgesetzt.
Beschreibung der Ausgangslage
Die durch Covid-19 bedingte Pandemie hat sowohl den öffentlichen Sektor als auch privatrechtliche Organisationen mit großen Herausforderungen konfrontiert. Auch die Abhaltung von beschlussfassenden Sitzungen wurde dabei deutlich erschwert. Ausschuss- und Gemeinderats-Sitzungen, Hauptversammlungen in Vereinen oder Aufsichtsräten wurden aufgrund der Corona-Krise reihenweise abgesagt bzw. verschoben. Daraus wurde ein Bedarf an digitalen Sitzungslösungen sichtbar, der durch herkömmliche Konferenztools wie Zoom oder Skype nur unzureichend gedeckt werden konnte. Bedenken in punkto Cyber-Sicherheit, Datenschutz und ordnungsgemäßer Dokumentation behindern auch nach Monaten noch die Krisenfestigkeit und virtuelle Handlungsfähigkeit von privaten und öffentlichen Rechtsträgern.
In der Regel werden bis zur Fassung eines Beschlusses in einer offiziellen Sitzung (bspw. Aufsichtsrat- oder Ausschuss-Sitzungen) eine Vielzahl von Unterlagen (wie etwa Tagesordnungen, Beschlussvorschläge, Sitzungsprotokolle u. v. m.) produziert und benötigt. Die Identifikation von Teilnehmern an Beschlussfassungen kann meist nur unzureichend erbracht werden. Nach der Beschlussfassung wird meist nur eine Niederschrift der gefassten Beschlüsse in einer zentralen Datenbank aufbewahrt, die offen für Manipulationen und Cyber-Risiken ist. Solche Manipulationen an der Dokumentation von Beschlüssen und an Protokollen können aktuell nur unzureichend aufgedeckt und nachgewiesen werden.
Angesichts dieser Herausforderungen formte Mitte 2020 ein Netzwerk an Partnern ein Projektteam, das sich den daraus abgeleiteten neuartigen Anforderungen stellte und eine innovative Lösung für die Durchführung rechtssicherer Online-Sitzung zum Ziel setzte. Unter Regie der Bundesrechenzentrum GmbH sowie Niederösterreichs Wirtschaftsagentur ecoplus wurde eine Vision erarbeitet. Neben dem Auftraggeber ecoplus konnte die DE ARNOLDI GmbH für eine Projektmitarbeit und Ko-Finanzierung gewonnen werden. Als technischer Umsetzungspartner der Lösung wirkte die Aschauer IT & Business GmbH. Die Videoconferencing-Lösung wird von der eyeson GmbH bereitgestellt.
Gemeinsam wurde aus der Vision ein Entwurf für ein Proof of Concept (PoC) zur Abhaltung von digitalen beschlussfassenden Sitzungen abgeleitet, der insbesondere am Beispiel von Gemeinderatssitzungen einen erfolgreichen Einsatz zeigt.
Die Umsetzung dieses PoC wurde mit Unterstützung der IÖB (Innovationsfördernden öffentlichen Beschaffung) vor allem durch eine Förderung des Austria Wirtschaftsservice finanziert.
Die Projektorganisation wurde durch den Digital Innovation Hub Ostösterreich umgesetzt, der unter der Leitung der ecoplus sowohl im Bereich der KMUs als auch in der Verwaltung die regionale, digitale Transformationsgeschwindigkeit erhöhen soll. (Infos unter: www.dih-ost.at )
Ziele
Grundlegendes Ziel der digitalen Lösung ist es, Gremien mit offiziellem Charakter die Möglichkeit zu geben, beschlussfassende Sitzungen auch digital und ohne physische Präsenz rechtssicher durchführen zu können.
Dazu soll eine sichere Videokonferenz-Lösung bereitgestellt werden. Diese soll nahtlos in eine Web-Anwendung eingebettet werden, die über die etablierten Funktionen von Video-Conferencing hinaus Zusatzfunktionen für die Durchführung von Sitzungen mit Beschlussfassungscharakter enthält.
So soll die Moderatorin oder der Moderator (z. B. der / die Bürgermeister/in) vorab eine strukturierte Tagesordnung erstellen und die Sitzung anhand dieser leiten können. Zu den Tagesordnungspunkten sollen Dokumente beigefügt werden und rechtssichere elektronische Abstimmungen durchgeführt werden können. Auch die Ergebnisse sollen rechtssicher gespeichert werden.
All dies soll in einer intuitiven und nutzerfreundlichen Umgebung erfolgen, die auch für Nutzer ohne tiefergreifende IT-Kenntnisse verständlich und nutzbar ist.
Lösungsansatz & Innovationsaspekt des Projekts
Die Lösung besteht aus vier wesentlichen Teilen:
- der Webanwendung, in der eine Moderatorin oder ein Moderator Sitzungen vorbereitet (Tagesordnungen und Beschlüsse erstellt, Dokumente hinzufügt, Nutzer anlegt, etc.);
- der Videoconferencing-Lösung zur Übertragung von Bild, Ton sowie weiteren üblichen Funktionen;
- der Webanwendung, in die die Videokonferenz eingebettet wird, und in der Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Tagesordnung verfolgen, Dokumente öffnen und sich an Abstimmungen beteiligen können;
- der für Nutzerinnen und Nutzer nicht sichtbaren Blockchain-Lösung, in der die rechts- und manipulationssichere Speicherung der Ergebnisse dokumentiert wird.
- Auftraggeberin: ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH
- Projektpartnerin: DE ARNOLDI GmbH
- Auftragnehmerin und Projektverantwortliche: Bundesrechenzentrum GmbH
- Sub-Auftragnehmerin (Entwicklung Web-Anwendung): Aschauer IT & Business GmbH
- Sub-Auftragnehmerin (Video-Conferncing-Lösung): eyeson GmbH
(St. Pölten)
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